Borderline-Biografie

GRUNDSÄTZLICHES UND WISSENSWERTES ...

Musikalisches Konzept :

Wie man unschwer an der aktuellen Besetzung erkennen kann, sind wir das, was man im weitesten Sinne als Gitarren-Band bezeichnet. Nun gibt es aber recht viele musikalische Richtungen, die man mit dieser Besetzung beschreiten könnte - von Schlager über Pop und Rock bis hin zu Jazz, Blues oder Metal ist nahezu alles möglich. Wir würden uns mittendrin bei den Blues-Rockern einstufen und spielen eigenes Material, aber auch Cover-Songs. Auch bei der Songauswahl liegen nach unserem Verständnis irgendwo in der Mitte - es gibt bei uns keine Extreme und nichts total Abgedrehtes. Unser Repertoire ist zwar - wie gesagt - etwas blueslastig, aber richtige Slow-Blues-Nummern haben wir kaum im Programm. Wir mischen den Anteil von Eigen- und Fremdkompositionen - etwa ein Drittel unseres Liedguts haben wir selbst fabriziert, das zweite Drittel besteht aus Songs, die wir uns gegenseitig abgerungen haben, die aber nicht von jeder Combo gecovert werden und die nicht jeder kennt. Der Rest besteht dann doch aus einigen Gassenhauern, aber Titel, bei denen man das Autoradio leiser dreht, weil sie kaum noch erträglich sind, haben wir keine (glauben wir zumindest). Nicht verstanden ? Ok - dann will ich's mal so formulieren : da wir ausschließlich zum Spaß Musik machen, soll auch jeder an jedem Song seine Freude haben. Neue Stücke werden also nicht von einem Ober-Boß oder Band-Diktator angeordnet, sondern von den Bandmitgliedern vorgeschlagen - sollte der seltene Fall eintreten, daß sich jeder damit wohlfühlt, wird die Machbarkeit überprüft. Songs, die mit unseren Mitteln und Möglichkeiten nicht umsetzbar sind, fallen sofort durch - andere erst später, wenn wir feststellen, daß sie einfach nicht "grooven" und nicht so richtig "abgehen". Und dann kann es auch noch sein, daß Titel, die diese Prozedur überstanden haben, nach einiger Zeit einfach keinen Spaß mehr machen und fliegen erst aus dem Programm, nachdem wir sie schon live präsentiert haben. Aus diesem Grund ist die Liste unserer Ex-Liedchen fast schon genauso lang wie die aktuelle Liste (siehe "Songliste") - aber es hätte ja keinen Sinn, sich mit Songs zu beschäftigen, an denen niemand mehr Freude hat. Auf der anderen Seite müssen manchmal auch Stücke dran glauben, die wegen Personalwechsel (meistens bei den Sängern) einfach nicht mehr passen. Also halten wir alle ständig die Ohren offen, um passendes Material für uns zu finden. Und dann geht's wieder von vorne los ...

History - die Geschichte von Borderline

BORDERLINE entstand bereits Ende der 80er Jahre in Heidelberg - Horst Schmidt und Günter Hassert hatten schon Jahrzehnte in verschiedenen Tanz- und Coverbands gespielt, aber nun wirklich keine Lust mehr auf solche Musik. Horst hatte bereits eine ganze Kollektion eigener Songs geschrieben, die jetzt in einer neuen Band umgesetzt werden sollte. Das Konzept war eindeutig - keine Cover-Songs mehr, nur noch eigenes Material ! Die zukünftigen Band-Mitglieder wurden u.a. in der "Sperrmüll-Zeitung" gesucht, wo auch ich darauf aufmerksam wurde - also kratzte ich all meinen Mut zusammen, griff zum Telefon und rief bei Horst an ...

Das erstes Treffen fand bei einem Freund von Günter und Horst statt - in dessen Wohnzimmer konnte man problemlos Radau machen. Nach ein paar Tagen rief mich Horst an, um mir zu sagen, daß ich dabei sei. Es war auch schon ein Proberaum gefunden worden - und so legten wir 1988 in der alten Schoko-Fabrik in Ziegelhausen los. Horst spielte damals noch Bass und wir versuchten lange Zeit, einen zweiten Gitarristen zu finden - das schlug allerdings immer fehl, und so übernahm Horst diese Rolle selbst. Die Aufgabe einen Bassisten zu finden, war zwar auch nicht viel leichter, aber als dann jemand gefunden war, klappte es zumindest. Aber auch das war nicht von Dauer - erst der 2. Mann für die tiefen Töne war der Richtige.
Die nächste Aufgabe lautete dann : Texte zur Musik zu schreiben. Bisher hatten wir den Stücken nur Arbeitstitel verpasst, damit bei den Proben wenigstens klar wurde, welches Werk gemeint war. Das Texten klappte teilweise recht gut, manchmal aber auch nicht - dennoch kam in den "Arbeitsgruppen" relativ schnell etwas Brauchbares heraus. Und es stand die nächste Personalie an - wir brauchten jetzt einen Sänger. Aber zunächst gab es andere Schwierigkeiten ...

1990 wurde ganz unverhofft ein recht problematisches Jahr für die Band - zunächst wurde bei Günter die Zeit zum Proben knapp, denn er war Papa geworden und wollte (und sollte) sich auch im angemessenen Rahmen seiner Familie widmen. Bei mir kam die Schwierigkeit dazu, daß ich plötzlich zur Schichtarbeit (eine Woche Früh-, eine Woche Spätschicht) eingeteilt worden war, was für die Band bedeutete, daß wir von zwei Proben in einer Woche auf eine in zwei Wochen hätten reduzieren müssen. Das passte nun gar nicht zu unseren Zielen und es musste eine Entscheidung fallen, mit der nicht alle zufrieden sein konnten. Fazit : es traf mich und ich mußte gehen, und die Band sich einen neuen Gitarristen suchen ...

Etwa zwei Jahre später rief mich Horst an, um mich zum ersten Auftritt meiner Ex-Band einzuladen, der im AZ in Heidelberg stattfand. Ich erfuhr nun auch, daß die Kapelle, in der ich früher selbst gespielt hatte, nun Borderline hieß - übrigens benannt nach dem gleichnamigen Song von Ry Cooder (was sich aber inzwischen als falsch herausgestellt hat - es ist wohl ein anderer Song, da frag' ich noch mal nach), und nicht etwa nach der gleichnamigen Krankheit. Die Band bestritt ein komplettes Konzert mit eigenen Songs und erntete damit viel Beifall. Amüsanterweise spielte im Vorprogramm die neue Band unseres Ex-Bassisten, der kurz nach mir Borderline verlassen hatte ...

Über die Jahre meiner Abwesenheit kann ich nicht allzu viel berichten, aber offenbar klappte es auch nicht, die Band in einer festen Besetzung über einen längeren Zeitraum zusammen zu halten - bei Horst's letztem Versuch vor meinem Wiedereinstieg war dann sogar Günter nicht mehr dabei. Nach einer längeren Pause kamen die beiden dann zu dem Entschluss, es doch noch einmal zu versuchen - diesmal sogar mit etwas verändertem Konzept, das ich persönlich nie abgelehnt hatte: bei Borderline sollte es in Zukunft auch Songs geben, die nicht selbstgemacht waren ...

Jahrelang hatte ich dann nichts mehr von den früheren Musiker-Kollegen gehört, bis ich 1998 zufällig Horst in Heidelberg traf. Er berichtete mir, daß es die Band einige Zeit nicht gegeben habe, aber jetzt ein neuer Proberaum (die Schoko-Fabrik war inzwischen Opfer der Abrissbagger geworden) gefunden sei. Man wolle die Band wieder auferstehen lassen - falls ich Lust hätte ... man würde noch einen Gitarristen suchen. Ich sagte spontan zu, weil ich bestenfalls jahrelang nur am PC an Musik gebastelte hatte oder mit dem Keyboard jammte ...

An der Borderline-Besetzung hatte sich nicht viel geändert - Horst war immer noch, Günter inzwischen wieder dabei und der neue Mann am Bass war Rolf. Einige der Songs waren mir noch in Erinnerung, und ich war bald wieder auf dem neuesten Stand - doch plötzlich mußte Rolf aus beruflichen Gründen aussteigen. Es dauerte aber nicht lange, bis wir mit Heiko Rogozinski einen Ersatz gefunden hatten. Von da an waren wir auf vier Posten eine beständige Band. Jetzt mußten wir nur noch einen Sänger finden ...

Sänger wurde zunächst mal für ein gutes Jahr (Doc) Marcel Sena-Pritsch - gebürtiger Spanier, aber inzwischen in Neckarsteinach (Neckarhausen) wohnhaft. Marcel hat einen guten Riecher für passende Songs und versorgte uns gut damit - bei Borderline gab es nun (wie gesagt) erstmals Coversongs, die aber dem eigenen Sound angepasst wurden und teilweise noch heute zu unserem Programm gehören. Doch die Zeit vergeht schnell, und noch bevor alles richtig rollte, war Marcel mit seinem Medizin-Studium in Heidelberg fertig - er ging dann ans Krankenhaus von Schwäbisch Hall, und so gab es nur wenige gemeinsame Auftritte wie z.B. im Juni 2000 bei Hucky oder beim ersten Darsberger Kerwe-Rock ...

Da Marcel sein Ausscheiden rechtzeitig angekündigt hatte, blieb uns reichlich Zeit, um einen Nachfolger zu finden. Nach einigen Fehlversuchen stand eines Tages Bernd Schnober auf der Matte und alle wußten : das ist der richtige Mann für uns ! Er hatte genau die Stimme, die wir uns immer vorgestellt hatten - rauh und dreckig, eben eine richtige Rockröhre. Das erste Konzert fand bei Sandra und Achim im "Erpel" (Neckarsteinach) statt - Marcel und Bernd teilten sich den Gesangspart, was für Abwechslung und beste Stimmung im völlig überfüllten "Erpel" sorgte. An diesem Abend entstand die Idee, noch eine oder zwei Sängerinnen zur Band zu holen und es kam bald darauf Mareike dazu. Es dauerte eine Zeitlang, bis alles funktionierte, aber dann stand eine Band, die jederzeit begeistern konnte. Am Ende unserer Auftritte spielten wir immer "On The Edge" (ein Song von Horst) und die Jagger/Richards-Nummer "Sympathy For The Devil", beides von Bernd gesungen. Danach setzte Mareike unseren Auftritten mit ihrer Version von Melissa Etheridge's "Bring Me Some Water" die Krone auf. Leider mußte unsere Front-Frau nach einem guten Jahr die Band wieder verlassen - sie ging aus beruflichen Gründen nach Norden und ward nie wieder gesehen. Aber es kam noch schlimmer - kurz darauf teilte uns auch Bernd mit, daß er zu seiner Freundin in die Nähe von Koblenz zieht. Das war zunächst nicht ganz so tragisch, denn er sprang für Auftritte immer wieder ein, aber trotzdem mußten wir wieder einen neuen Sänger suchen ...

Wieder gingen einige Monate ins Land, bis wir endlich einen neuen Vorsänger hatten - es scheint wohl bei einigen Herren der singenden Zunft üblich zu sein, daß man zwar Termine zum Vorsingen vereinbart, dann aber - ohne ein Wort - nicht erscheint. Nun ja, das trifft wirklich nicht auf alle zu, aber es passierte erschreckend oft - Horst glaubt inzwischen erst daran, daß sich jemand vorstellt, wenn er wirklich da ist. Seltsamerweise waren unsere Damen da immer sehr viel zuverlässiger ! Nun gut, irgendwann stellte sich dann Thomas Volkwein vor, der auch nicht durch Unzuverlässigkeit glänzte, sondern eher durch großes Engagement und dem Willen, sich unsere Songs so schnell wie möglich "draufzuschaffen". Das gelang ihm auch in kürzester Zeit und schon bald standen wir wieder auf der Bühne. Es gab eine ganze Reihe von Gigs, darunter auch der Auftritt beim 3. Darsberger Kerwe-Rock als "Borderline & Friends with special Guests". Thomas (Charlie) steuerte mit seinem Kumpel Chris übrigens einen klasse Unplugged-Teil als "C.C. & Strings" bei. Dann gab es aber doch bald wieder Probleme, was besonders die "Arbeitsgeschwindigkeit" betraf - Thomas hatte wohl viele neue Songs und mehr Konzerte im Sinn, während der Rest der Band die Sache mit mehr Ruhe angehen wollte. So schied Thomas nach einem knappen Jahr wieder aus, und Bernd mußte gelegentlich wieder für Auftritte (z.B. im "Roadies" oder in Bad Mingolsheim) einspringen ...

Die Suche nach einem Sänger war dieses Mal die bislang schwierigste - es gab zwar mehrere vielversprechende Ansätze, aber bei einigen Herren traten die altbekannten Zuverlässigkeitsprobleme wieder auf. Erfolgreicher waren wir bei der Suche nach einer Sängerin (wir wollten das Konzept mit zwei Sängern unbedingt weiterführen) - mit Tanja Seiler kam dann endlich die Nachfolgerin für Mareike zu Borderline. Obwohl man die beiden Mädels weder stimmlich noch stilistisch miteinander vergleichen konnte, passte Tanja sehr gut zu uns und wir fanden einige starke Songs, die prima zu ihr passten. Nach einiger Zeit konnte dann auch der Posten des Sängers wieder besetzt werden - Thomas Kliks hieß der junge Mann und war insgesamt fast acht Jahre fest bei Borderline. Allerdings ist Tanja nach etwas mehr als einem Jahr wieder ausgeschieden, weil sie eine andere Richtung einschlagen wollte. Zunächst suchten wir eine Nachfolgerin für Tanja, aber keine passte richtig zu uns - irgendwann gaben wir es auf. Thomas hatte alle Stücke von Tanja übernommen und er machte das richtig gut. Leider gab es zuletzt kaum noch Auftrittsmöglichkeiten, und wir spielten meistens "nur" bei privaten Festen und Parties ...

Thomas stieg zwischenzeitlich aus - der Grund war der altbekannte: der Beruf. Sein bisheriger Arbeitgeber (Kaufhaus-Kette) bestand darauf, daß er auch mal in einer Filiale arbeiten sollte, die in einer anderen Ecke Deutschlands liegt. Er wechselte schließlich die Firma, aber das half der Band zunächst mal nicht weiter - er fand einfach keinen geeigneten Job in unserer Gegend. Erst nach einigen Monaten und einem weiteren Firmen-Wechsel landete er wieder in der Heidelberger Gegend - keine Frage, von da an war Thomas wieder fest bei Borderline ...

Aber auch das war nur von überschaubarer Dauer - Thomas war nicht 100%ig zufrieden bei seiner neuen Firma, und nahm schließlich kurzentschlossen ein vielversprechendes Angebot an. Das Opfer, das er dafür bringen musste, hieß zusätzliche Ausbildung in Gießen, danach wahrscheinlich eine Festanstellung irgendwo in der Pfalz. Zu weit, um zu den Proben zu kommen - also der erneute Ausstieg bei Borderline. Horst bastelte also wieder eine Annonce für die Zeitung - zunächst mit Erfolg. Mit Nadja ist jetzt wieder eine Frau dabei, die einen Teil des Programms als Hauptsängerin (wie schon Mareike und Tanja davor) bestreiten kann, aber hauptberuflich den Sänger als Background-Stimme unterstützen soll. Den Sänger jedoch gibt es, obwohl es kurzzeitig richtig gut aussah, noch nicht und nun warten wir mal ab, was sich da in den nächsten Wochen tut. Neu bei Borderline ist seit einigen Wochen auch Ralf, der als Perkussionist die Rhythmus-Abteilung verstärkt ...

Das ist uns wichtig ...

Musikalisch:
In unserem Programm finden sich einige Fremdkompositionen, aber wir sind ganz bewußt KEINE Cover-Band ! Das heißt, wir spielen zwar Songs, die nicht von uns stammen, aber wir spielen sie nicht, um damit möglichst vielen Zuhörern zu gefallen. Nein, wir wollen sie spielen, weil sie uns gefallen und wir sie spielen wollen ! Es ist auch nicht unser Ziel, die Originale so exakt wie es geht zu kopieren - ganz im Gegenteil, die Stücke sollen möglichst in ähnlichem Sound erklingen wie unsere eigenen Titel.
Nun, das klingt jetzt fast, als ob uns unser Publikum gleichgültig wäre - aber wer das nun glaubt, liegt völlig falsch. Natürlich gibt es auch für uns nichts Schöneres als den Beifall des Publikums. Aber den wollen wir nicht nur dafür, daß wir ein paar schöne Liedchen ausgesucht haben, sondern auch für unsere eigenen Sachen und dafür, wie wir die Songs anderer arrangiert haben. Deshalb suchen wir uns meistens nicht die bekanntesten Stücke anderer aus, sondern die, die uns gefallen und die wir auf unsere Art spielen können. Deshalb fragen wir bei einem Vorschlag für einen neuen Song immer zuerst, ob er jedem Bandmitglied gefällt, und ob er mit unseren Möglichkeiten machbar ist. Und selbst wenn da totale Einigkeit herrscht, könnte es trotzdem sein, daß es beim Proben einfach nicht "grooven" will - klappt es aber, dann werden wir das Stück auch live spielen. Und wir hoffen, daß auch unsere Zuhörer Spaß daran haben ...

Konzerte :
Das höchste Gefühl eines Musikers ist es, auf der Bühne zu stehen, seine Musik zu spielen und dafür mit reichlich Applaus belohnt zu werden - so albern das klingt, es ist fast wie eine Sucht und nur schwer mit etwas anderem zu vergleichen. Wer dieses Gefühl nicht kennt, kann es kaum nachvollziehen - Lampenfieber ist etwas richtig Geiles ...
Inzwischen haben wir Borderliner fast alle schon ziemlich oft live gespielt, aber es ist immer noch ein besonderes Erlebnis für uns, und dieses Gefühl wollen wir uns bewahren. Deshalb haben wir nicht den Drang möglichst oft auf der Bühne zu stehen - es soll möglichst keine Routine oder gar eine lästige Pflicht werden.
Aus diesem Grund spielt auch die Bezahlung nur eine untergeordnete Rolle für uns - niemand ist auf die Gage angewiesen, und wenn uns Anlass und Umgebung gefallen, dann spielen wir gerne auch umsonst und geben trotzdem unser Bestes. Andererseits kann uns auch eine fette Summe nicht locken, wenn wir den Eindruck haben, daß wir fehl am Platz sind ...

 



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