FENDER Telecaster Deluxe


FENDER

Telecaster Deluxe · 1977

Das war meine erste gute Gitarre - natürlich hätte ich lieber eine Stratocaster von FENDER gehabt, aber immerhin war es eine FENDER. Und beliebt was dieses Modell damals auch nicht - kann sein, daß ich deswegen nur ca. DM 800.- (400 €) dafür ausgeben musste. Nun ja - so richtig toll sieht sie auch nicht aus, die "Telecaster Deluxe". Ein Tele-Korpus mit zwei riesigen Humbuckern, ein Strathals mit der typischen 70's Kopfplatte und die Regler-Anordnung war bei der Les Paul abgeguckt ... 

Aber auch wenn man das Aussehen nicht mag - sie ist immer noch eine der besten Gitarren, die ich besitze. Klanglich zwar ganz weit weg von anderen Telecaster, eher in der GIBSON-Gegend, aber mit ganz viel Charakter. Und überdies ist sie auch noch erstklassig bespielbar, weshalb sie seit 1980 (da habe ich sie entdeckt bei SESSION MUSIK - damals noch ein kleiner Laden in Wiesloch) nie aus dem ganz engen Kreis meiner absoluten Favoriten genommen habe ...

Warum man die Serien-Nummer von der Neckplate auf die Kopfplatte verlegt hat, ist mir nicht bekannt, aber was sie bedeutet schon. S7 06025 verrät, daß sie 1977 gebaut wurde - das S bedeutet Seven und steht für das Jahrzehnt, die 7 für das Jahr in diesem Jahrzehnt. Dieses recht einfache Zahlensystem gilt aber erst seit 1977, vorher zählte man anders - aber immer so, daß man das Baujahr bestimmen kann. Verwechslungen mit 60's oder 50's Modellen sind also ausgeschlossen ... 

Die 3-Punkt-Halsverschraubung - es wurde wohl über nichts in der Geschichte von FENDER mehr gelacht als über diese Erfindung. In Wahrheit wird es sich bestimmt nur um eine Sparmaßnahme gehandelt haben, aber man musste diese Änderung den Kunden auch als sinnvoll verkaufen. Man zog den Vergleich mit dem Tisch, der drei Beine hat und somit nicht wackeln kann, heran und behauptete, daß nun auch ein Gitarrenhals spielfrei sitzt. Stimmt auch, aber nur wenn der Hals richtig in die Halstasche passt - aber das war recht selten in der Zeit, als FENDER zum CBS-Konzern gehörte. Die Zeit, zueinander passende Bodies und Hälse zu finden, gab man den aber Mitarbeitern nicht ...

Bei eBay erzielen FENDER-Instrumente immer gute Preise, ganz egal, um welches Baujahr es sich handelt - Kenner wissen aber, daß sich gerade die Gitarren aus den 1970er Jahren durch extreme Qualitätsschwankungen auszeichnen. Man sollte also auf keinen Fall blind draufloskaufen, sondern erst probespielen und - falls möglich - auch mit anderen Gitarren vergleichen. Oft sind japanische Kopien aus der gleichen Zeit wesentlich besser als die Originale ...

Die Wide Range Humbucker - 1971 von Seth Lover für FENDER entwickelt - sollten dafür sorgen, daß man Sound-mäßig nicht zu weit ins GIBSON-Revier geriet. Ob es gelang ? Schwer zu sagen, aber nach den Single Coils (die bei FENDER bis dahin ausschließlich verwendet wurden) klingen sie auch nicht. Das sollte uns aber auch egal sein - sie klingen gut und fertig ...

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