FLYING V - Kopie : Hersteller unbekannt - |
Obwohl mir kein Mensch verraten konnte, wo und von wem dieser fliegende Pfeil hergestellt wurde (ich vermute mal Fernost, eventuell in China), kann ich doch zufrieden feststellen, daß es keine üble Gitarre ist. Sie durfte sogar schon einmal mit mir auf die Bühne und hat diese Prüfung bestanden ... |
Klar, ein paar kleine Veränderungen musste ich vornehmen, um sie für den Alltag tauglich zu machen - zuerst waren mal die Tonabnehmner dran, die mir etwas zu muffig oder zu dumpf klangen. Ich tauschte sie gegen zwei optisch ähnliche, also auch welche mit goldenen Kappen. Angeblich sind es Wilkinson Pickups, was aber meiner Meinung nach nicht unbedingt etwas über die Qualität aussagt - das gilt übrigens auch für andere Hardware-Teile von Wilkinson: ist nicht schlecht, aber Begeisterung kam bei mir auch noch nicht auf. Da man aber dafür moderate Preise zahlt, kann man sagen, daß das Preis-/Leistungsverhältnis absolut o.k. ist ... |
Die neuen Pickups waren also brauchbar und es gab zunächst keinen Grund, noch weitere Modifikationen vorzunehmen - der goldene Aufkleber im GIBSON-Logo auf dem Trusrodcover ist also eher eine Verschönerung und keine Veränderung. Ich musste noch nicht einmal eine alte Beschriftung entfernen - es gab keine ... |
Die goldenen Poti-Knöpfe mit den Abalone-Kappen sind auch nur Schmuck, und man kann sie bestenfalls als optische Aufwertung sehen. Ganz anders dagegen der Rollensteg (links oben im Bild zu sehen), der Austausch wurde nämlich schon bald notwendig. Immer wieder rissen mir Saiten, was ich mir zunächst nicht so richtig erklären konnte (passiert mir nur selten), aber dann guckte ich mir Aufhängung der Saiten mal genauer an: sie werden von hinten eingefädelt, laufen dann über das typische Flying-V-Tailpiece zum Steg. An dieser Stelle rissen die Saiten, und ich kam zu der Überzeugung, daß sie hier zu stark abgeknickt werden. Und weil die ursprünglichen Saitenreiter die Saiten (noch) nicht reibungsfrei gleiten ließen, war der Bereich vom Steg bis zu den Ballends da wohl viel stärker gespannt als im Bereich vom Steg bis zum Sattel. Ich hoffte also, daß ein Steg mit Rollen anstatt Saitenreiter das Problem lösen würde - und so war's dann auch ... |
Wie meine ehemalige BRIAN / BACCHUS Flying V ist auch dieses Modell der 1958er Flying V von GIBSON sehr ähnlich - am auffälligsten bei '58ern ist die Anordnung der Potis, die in einer Reihe positioniert sind. Das Gegenstück zur 1958er V ist das 1967er Modell - da findet man die Regler als Dreiergruppe. Dagegen historisch nicht korrekt ist die Halsstab-Abdeckung (Trusrodcover), denn bei der originalen 1958er Flying V wurde die bekannte GIBSON-Glocke verwendet - die großen Cover gab's dann erst auf den '67er Modellen ... |