H K Telecaster Kopie

H K / Bogey

Telecaster Kopie

Von der Billig-Kopie zur Fälschung


Phase 3 - heute

Früher gefielen mir Telecasters gar nicht - mit dem flachen, brettartigen Korpus wirkten sie (im Vergleich zur Strat) irgendwie unfertig. Das obere Horn vermisste ich auch, und die Elektronik mit nur zwei Pickups und zwei Reglern versprühte den Charme von "an Geiz grenzender Sparsamkeit". Die Telecaster war für mich die hässliche Billigversion der Stratocaster - die Geschichte dieser Gitarren war mir zu der Zeit natürlich noch nicht bekannt, und eine Tele "von der Stange" sah auch bei weitem nicht so lecker aus wie diese ...

Das Headstock-Logo sieht nicht nur echt aus - es ist es auch: auf dunklen Wegen aus dem hohen Norden (genauer gesagt aus Schweden) kam es zu mir. Wie es aus dem FENDER Custom Shop nach Schweden kam, weiß ich allerdings nicht ...

Inzwischen ist aus der ehemaligen "HK Gitarre im Telecaster-Stil" in der 3. Phase eine regelrechte Fälschung geworden, die selbst von Experten nicht auf Anhieb als solche erkannt werden würde. Nätürlich liegt es mir mehr als fern, mit diesem Instrument irgendjemand zu betrügen, bzw. sie als ein Original zu verkaufen. Es geht mir einfach nur um das perfekte Gesamtbild, an dem mich nun nichts mehr stört - kurz: rein um die Ästhetik ...
Modifikationen:
In Phase 3 habe ich die folgenden Änderungen vorgenommen:
1. Ich habe das BOGEY-Logo von der Kopfplatte entfernt und ein FENDER CS Logo angebracht ...
2. Den zuerst verbauten Steg habe ich gegen einen Steg mit originalen Maßen und 6 individuell einstellbaren Einzelreitern getauscht ...
3. Für den Steg habe ich einen originalen FENDER "Ashtray" (eine Stegabdeckung, die einfach nur aufgesteckt wird) besorgt ...
4. Die alten Chrom-Poti-Knöpfe wanderten in die Kiste mit den Ersatzteilen - zwei neue mit Perlmutt-Kappen nahmen ihren Platz ein ...
5. Das Pickguard (Schlagbrett) aus schwarzem, einlagigem Plastik wurde zunächst durch ein hölzernes, später durch ein schweres, verchromtes Metall-Pickguard von SCHECTER ersetzt ...
6. Die Aussparung am SCHECTER Pickguard habe ich mit einem Kunststoffstreifen, den ich mit Alu-Folie überzogen habe, verschlossen - nicht ganz professionell und nicht ganz perfekt, sieht aber so trotzdem viel besser aus ... 
7. den originalen Steg-Pickup (Single Coil) habe ich ausgebaut, und dafür einen GFS "Lil Puncher"-Humbucker installiert - mit einem verblüffend guten Ergebnis. Der GFS verhält sich überhaupt nicht wie ein Humbucker, sondern eher wie ein sehr guter Steg-Single Coil - er bleibt schön auf dem gleichen Lautstärke-Niveau, gibt dem Klang aber mehr Fülle und Brillianz ...
8. Um einen "echten" Single Coil-Sound zu haben, kann eine Spule des Lil Puncher per Mini-Schalter, den ich zwischen die Potis gesetzt habe, deaktiviert werden. Ist allerdings - dank der positiven Eigenschaften des GFS - nicht wirklich nötig ...

Phase 2 - Umbau

Die HK in der 2. Umbau-Phase: der ausgetauschte Hals stammt von meiner BOGEY Tele-Kopie und das Holz-Pickguard habe ich bei eBay ergattert. Leider war dann dessen Lackierung (Klarlack) nicht unbedingt meine handwerklich überzeugendste Tat, aber allemal besser als das Plastikteil, das zuerst drauf war ...  

 

Phase 1 - Originalzustand


Die HK Telecaster Kopie im ursprünglichen Zustand - also so, wie sie geliefert wurde. Da ich schon Erfahrungen mit Instrumenten von HK hatte, war mir eigentlich schon vorher klar, daß der Hals höchstwahrscheinlich keine Euphorie bei mir entfachen würde - andere mögen es anders empfinden, doch mir ist daran alles zu klobig, was womöglich durch das sehr flache Griffbrett noch verstärkt wird. An der Verarbeitung selbst gibt's grundsätzlich nichts zu meckern und schon gar nicht an der Optik des Bodies, aber den Hals verkaufte ich weiter - mit gutem Gewissen und ehrlichen Angaben ...

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Kurz-Geschichte der FENDER Telecaster:

Im Sommer 1950 stellte Leo Fender - nach jahrelangen Tests und dem Sammeln von Ideen - das Ur-Modell der Telecaster, die "Esquire" der Öffentlichkeit vor. Dieses Modell hatte damals nur einen Pickup am Hals (also genau den, der bei den meisten Gitarristen so ungeliebt ist), und - schlimmer noch - keinen Trusrod, also Halsstabilisierungs- und Einstellstab. Leo Fender glaubte, darauf verzichten zu können und nahm an, daß sich die Gitarristen im Ernstfall einfach einen neuen Hals bei FENDER bestellen und dann selbst einbauen würden. Doch der "Ernstfall" kam schneller als angenommen - schon kurz nach der Auslieferung waren die ersten Hälse verzogen. Auf Druck von Händlern und Kunden blieb Leo nichts anderes übrig, als Stahlstäbe nachzurüsten - dumm nur, daß bereits sehr viele Hälse fertig auf Halde lagen. Da der Stab gewöhnlich (bei anderen Gitarren) unter dem aufgeleimten Griffbrett liegt, musste sie Mr. Fender etwas einfallen lassen, denn seine Hälse waren aus einem Stück (Ahorn-) Holz. Letztendlich kam man auf folgende Idee, die sogar funktionierte. Sämtliche Hälse wurden auf der Unterseite fast durchgehend der Länge nach aufgefräst, der Stalhstab eingesetzt und der Schnitt dann wieder mit einem dunklen Streifen Holz verschlossen. So entstand der berühmte "Stinktierstreifen" (Skunkstripe) ...

Im Winter 1950 kam schließlich die überarbeitete Version der Esquire auf den Markt und das neue Modell, die Broadcaster, war jetzt mit zwei Pickups ausgestattet. Leider hatte die bekannte Firma GRETSCH bereits ein Schlagzeug im Programm, das "Broadkaster" hieß - GRETSCH klagte, und so war Fender gezwungen, den Namen zu ändern. Da man sich dieses Mal sicher sein wollte, daß es nicht wieder rechtliche Probleme gab, aber trotzdem die Produktion nicht unterbrochen wurde, verzichtete man eine zeitlang ganz auf einen Namen. Die Gitarren aus dieser PHASE nennen Sammler "Nocaster " ...

Erst im Sommer 1951 wurde die Gitarre dann - nach gründlichen Recherchen von Fender's Anwälten - mit der neuen Bezeichnung "Telecaster" verkauft und wird bis heute auch unter diesem Namen produziert. Es gab inzwischen zahllose Varianten und Weiterentwicklungen wie z. B. die "Thinline" (Halbakustik) oder die "Custom" oder "Deluxe" (mit einem oder zwei Humbuckern). Zwar glaubte Leo Fender, daß die ab 1954 gebaute Stratocaster die Telecaster ersetzen würde, aber die Tele blieb noch jahrelang das meistverkaufte Modell von Fender. Besonders in Country-Kreisen war und ist die Telecaster überaus beliebt. Es ist daher auch kein Wunder, daß die Telecaster zu den meistkopierten Gitarren zählt, und es auch heute noch zahllose Gitarren gibt, die fast wie eine echte FENDER Telecaster aussehen, aber doch einen anderen Markennamen tragen ...

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